Die Sommerferien sind mittlerweile Geschichte und der Schulalltag hat unsere Kinder wieder. Vor allem die „Idötze“ streben voller Erwartung in das neue bzw. erste Schuljahr.
Der Kampf um Noten und Anerkennung wird wohl auch in diesem Schuljahr nicht leichter als in all den Jahren zuvor.
Vor allem aber haben es Kinder schwer, die aufgrund Veranlagung oder erworbener Schwierigkeiten beim Lesen, Schreiben oder Rechnen einen anderen pädagogisch-didaktischen Ansatz benötigen, als die anderen Schüler.
Die Sprache ist hier von Legasthenie und/oder Dyskalkulie.
„Neuere Forschungen weisen darauf hin, dass eine Legasthenie zu einem großen Teil genetisch bedingt ist. Bisher wurden sechs Regionen auf den Chromosomen 1, 2, 3, 6, 15 und 18 identifiziert, die die Lese- und Rechtschreibfähigkeit indirekt beeinflussen. Diese Erbinformationen, welche differente Sinneswahrnehmungen verursachen, machen legasthenen Menschen Probleme beim Erlernen des Schreibens, Lesens und/oder Rechnens. Es ist sehr wichtig, ein Ursachenverständnis zu entwickeln und zu erkennen, welche Bedeutung Zusatzfaktoren haben können und wie sie die Primärlegasthenie beeinflussen.“ Dyslexia Research Center Europe.
Als Legasthenie bezeichnet man die Problematik, wenn es bei offensichtlich intelligenten Kindern zu einer Diskrepanz zwischen ihren allgemeinen Leistungen und den Leistungen, die sie im Schreib-/Lesebereich erbringen, kommt, welche genetische Ursachen hat.
Als Dyskalkulie bezeichnet man Schwierigkeiten der Kinder im Umgang mit Zahlen, Zahlenräumen und Grundrechenoperationen. Die Verursachung liegt noch weitgehend im Ungewissen, weil sich die Forschung noch nicht sehr lange mit dieser Problematik beschäftigt. Man nimmt aber an, dass diese ähnliche Ursachen wie die Legasthenie hat.
Dabei ist zu beachten, dass weder die Legasthenie noch die Dyskalkulie eine Krankheit oder gar Behinderung ist, vielmehr handlt es sich dabei um Schwierigkeiten der Kinder, mit den in der Schule vorgegeben allgemeinen didaktischen Methoden den Lernstoff ausreichend zu erlernen.
Daher haben auch wir uns diesem Thema angenommen und werden im neuen Schuljahr mit unseren betroffenen Schülern intensiv nach der A-F-S Methode (Aufmerksamkeit-Funktion-Symptom) arbeiten. Von der Anamnese über den Test bis hin zum Trainingsplan werden wir mit den Kindern arbeiten, sodass sie auch in unserem Schulsystem eine echte Chance haben.
Thomas Schneider