…. und raus bist du! Eine alte Methode beim Auszählen von Kindern, wenn zum Beispiel Spieler für eine Mannschaft ausgewählt werden. Aber heute hat dieser Satz einen neuen und für die betroffenen Kinder oft schlimmen Hintergrund. Vielfach bedeutet das für den Schüler Ausgrenzung und Schickane. Was dahinter steckt ist für das gemobbte Kind nichts anderes als Psychoterror. Schlimm in diesem Zusammenhang ist, dass es Schulen gibt, die nach wie vor behaupten, bei ihnen gäbe es kein Mobbing. Es fehlt die Sensibilität und das Verständnis für die betroffenen Schüler. Aber Mobbing gehört zum Schüleralltag.
Die Zeitschrift Focus veröffentlichte in ihrer Ausgabe Januar/Februar 2014, dass pro Woche 500.000 Kinder gemobbt werden. Immer wieder werden wir in unserer Nachhilfeschule in Düsseldorf mit diesem Thema konfrontiert und können klar feststellen: Mobbing gibt es an vielen Schulen. Leider, so erscheint es uns, verschließen einige Schulen scheinbar die Augen vor diesem Problem. Der gute Ruf der Schule steht über allem und darf nicht beschädigt werden.
Daher fühlen sich diese Kinder vielfach allein und hilflos und trauen sich nicht, sich jemandem anzuvertrauen. Sie werden gedemütigt, beleidigt, drangsaliert, bloßgestellt und körperlich angegangen. Als Mensch zählen sie nicht mehr, Statussymbole wie Markenkleidung, die neuesten Handys oder die „richtigen Freunde“ sind extrem wichtig. Um zum richtigen „Kreis“ zu gehören, machen einige Schüler alles. So werden aus Mitläufern Täter.
Wenn ein Kind auf eine verächtliche Bemerkung reagiert und schreit oder weint und keiner eine Reaktion zeigt, fühlt sich der Mobber überlegen und gewinnt auf Dauer an Macht. Einige Kinder versuchen dann ebenfalls diesen Status zu erreichen und machen beim Quälen des Opfers mit. Die Gruppendynamik nimmt ihren Lauf.
Was kann nun ein Mobbing-Opfer tun?
Es gibt betroffene Kinder, die das Internet nutzen, um anderen ihren Kummer mitzuteilen. Es gibt dazu verschiedene Foren wie http://www.schueler-mobbing.de oder http://www.schueler-gegen-mobbing.de.. Beiträge zeigen die Not der Opfer. Es gibt seit einiger Zeit einige Psychologen und Coaches, die sich mit diesem Thema beschäftigen und Mobbing-Opfer unterstützen. Auch Psychologen des Schulpsychologischen Dienstes können helfen. Aber es ist auch wichtig, dass Lehrer begreifen, dass sie großen Einfluß auf die Schüler haben. Manche „Psyeudopädagogen“ machen Schüler im Unterricht immer wieder nieder. „Dich brauche ich gar nicht zu fragen, du redest ja doch immer nur Blödsinn …!“ oder nach Verletzungen beim Sportunterricht „Mensch sei doch kein Weichei, stell dich nicht so an …!“ Von allen Schulen muss endlich Verständnis und Hilfsbereitschaft gezeigt und nicht die Aussage propagiert werden: Bei uns gibt es kein Mobbing!
Wichtig dabei ist, dass die Mobbing-Opfer nicht das Gefühl haben, selbst Schuld zu sein und sich nicht wehren! Der Aufruf an alle Opfer kann daher nur lauten: Nutze alle Hilfsmöglichkeiten und Unterstützungen und wehre dich!
Weitere Informationen können Sie auch den verschiedenen Internetseiten (siehe oben) entnehmen oder auch bei entsprechenden Hotlines oder Beratungsstellen erhalten oder sprechen Sie uns einfach an. Gerne beraten wir Sie.
Antje Schneider